interview

Bürgermeisterkandidat musste Rede und Antwort stehen

Mitte Juli spielte unsere Erste das Finale des Sommer Cups gegen den VfL Nordstemmen II. Unter den Zuschauern fand sich auch SPD-Bürgermeister-Kandidat Matthias Bludau ein. Hildesias Fußball-Jugendleiter Matthias Münzberger rutschte direkt zwei Tische weiter und überfiel Bludau mit einem Kurzinterview. Bludau hatte damit kein Problem und stand kurz vor der Halbzeit für ein paar Minuten Rede und Antwort.

Fußball Jugendleiter Matthias Münzberger und Bürgermeisterkandidat Matthias Bludau

Münzberger: Hallo Matthias, was treibt dich heute auf den Sportplatz?

Bludau: Ich habe auf den Hinweistafeln des SV Hildesia im Dorf und auf der Facebookseite des SV Hildesia gesehen, dass die Erste Herren heute im Finale des NFV Sommer Cups steht. Das Finale und das neu eröffnete „Clubhaus In den Sundern“ wollte ich mir mal in Ruhe angucken. Tolle Atmosphäre, überragende erste Halbzeit und gute Gastronomie – wie kann man einen Sonntagnachmittag besser verbringen?!

Münzberger: Wenn ich dich heute schon mal erwische, dann muss ich dir auch mal auf den Zahn fühlen. Mich als Jugendleiter der Fußballsparte interessiert, wie du das Sportangebot in unserer Gemeinde beurteilst!?

Bludau: Wir können stolz darauf sein, dass es in jeder unserer vier Ortschaften einen eigenen Sportverein gibt. Das Sportangebot in den vier Sportvereinen in unserer Gemeinde ist breit gefächert. Da gibt es Fußball, Handball, Tischtennis, Kinderturnen, Volleyball, Pilates, Damengymnastik, Seniorengymnastik, Tanzen, Kindertanzen, Orientierungslauf und Judo im eigenständigen Verein, um nur einige zu nennen. Damit dies auch weiterhin so erfolgreich fortgeführt werden kann, ist es mir wichtig ist, dass die Vereine auch in Zukunft durch die Gemeinde unterstützt werden und Hallennutzungsgebühren weiterhin verhindert werden.

Münzberger: Wir haben im Jugendfußballbereich zu wenig Jugendtrainer. Hättest du Ideen, wie wir das optimieren könnten?

Bludau: Nun bin ich in diesem Bereich kein Experte, aber vielleicht ist es sinnvoll, gemeinsam mit allen Vereinen in Kooperation mit der Gemeinde und Kreisjugend-Sportbund frühzeitig „Jugendgruppenleiter“ aus der eigenen Jugend aus- und fortzubilden. Meist übernehmen die ausgebildeten Jugendlichen später dann auch Trainer- und Gruppenleitungsfunktionen.

Münzberger: Wie stehst du zu einem möglichen neuen Sportplatz?

Bludau: Der Sportplatz und auch das „Clubhaus In den Sundern“ sind schon ein wenig in die Jahre gekommen. Die Anlage liegt zwar sehr idyllisch im Hildesheimer Wald, durch die Lage im Landschaftsschutz- bzw. FFH-Gebiet sind aber Erweiterungen bzw. Um- und Neubauten rechtlich nur sehr begrenzt möglich. Das Ergebnis des von der Uni Göttingen gemeinsam mit den Vereinen und interessierten Bürger*innen erarbeiteten Sportentwicklungskonzeptes schlägt daher auch eine Prüfung eines kompletten Neubaus an anderer Stelle und eine perspektivische Zusammenlegung mehrerer Sportstätten in den nächsten Jahren vor. Derzeit wird daher auf Antrag von Unabhängigen, SPD und Grünen zusammen mit einem Ing. Büro ein Förderantrag aus den Machbarkeitsstudien erarbeitet. Nach Klärung der Zuschussoptionen wird es Aufgabe des neuem Rates sein, die Sportstätten in unserer Gemeinde zukunftsfähig aufzustellen. Eine gut ausgebaute, moderne Sportinfrastruktur ist auch ein wichtiger Standortfaktor für eine attraktive und zukunftsfähige Gemeinde.

Münzberger: Wenn wir bei dem Thema sind. Nach der Sanierung der Kabinen in unserem Clubhaus vor ein paar Jahren ist das Ganze noch schlimmer geworden … Schimmel, das Wasser läuft in die Kabinen,…

Bludau: Wie ich mir vor dem Spiel selbst angucken konnte, ist die Sanierung der Duschen und Kabinen nicht geglückt. Durch die seiner Zeit installierte Legionellensteuerung der Duschen ist ständig Feuchtigkeit in den Räumen. Die Decke und Fugen sind wieder schimmelig und das Geld für die Sanierung ist leider „verbrannt“. Ich hoffe, dass Rat und Verwaltung hier nach der Wahl eine sinnvolle Lösung finden.

Münzberger: Vielen Dank, dass du meine Fragen beantwortest, aber ich merke, dass du mit Spannung das Spiel verfolgst. Glaubst du, dass unsere Erste mit einem Aufstieg in die Kreisliga das Interesse am Fußball in der Gemeinde erhöhen könnte oder ist das Interesse am Fußball auf Breitensportniveau eher gesunken?

Bludau: Das Interesse am Fußball ist meiner Meinung nach nicht gesunken. Wie man bei den Sportfreunden sehen kann, kommen meiner Meinung nach mit jedem Aufstieg auch ein paar mehr Zuschauer. Die erste, aber auch die zweite Herren habe ich heute sehr stark erlebt. Ich denke eure 1. Herren wird aufsteigen und es kommen mehr Zuschauer, zumal Familie Witt hier als Clubhauswirt auch einen fantastischen Job macht.

Münzberger: Wenn du dich schon in der Freizeit zu einem Interview bereit erklärst, möchte ich dir auch Raum zu deinem persönlichen politischen Statement geben. Warum sollten die Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Diekholzen dich als Bürgermeister wählen?

Bludau: Damit ich meine über 25-jährige kommunalpolitische Erfahrung, meine Teamfähigkeit sowie mein Netzwerk und meine Kontakte für Diekholzen einbringen darf. Es ist wichtig, dass die Gemeinde Diekholzen die Chance für einen Neuanfang bekommt, sich zukunftsorientiert entwickeln kann und Rat und Verwaltung endlich wieder zur sachlichen Zusammenarbeit im Sinne unsere Bevölkerung zurückkehrt. Ein ewiges „weiter so“ und „das haben wir schon immer so gemacht“ ist aus meiner Sicht dabei nicht zielführend.

Münzberger: Danke für deine Zeit!