Beteiligung jetzt noch besser! Dank SK-Prinzip

Es war mir schon immer ein großes Anliegen die Kinder in der Badmintonjugend an Entscheidungen zu beteiligen und ihnen die Möglichkeit zu geben, unsere gemeinsame Zeit mitzugestalten. Wie viele andere denen Beteiligung wichtig ist, habe ich dabei bisher auf das gesetzt, was in unserer Gesellschaft gefühlt alternativlos ist. Mehrheitsentscheidungen.

Dass Mehrheitsentscheidungen nicht immer für Zufriedenheit sorgen, dürfte jeder schon am eigenen Leib erfahren haben. Zur Verdeutlichung aber noch ein simples Beispiel:

Es soll ein Ausflug geplant werden, bei dem die Kinder Ziele vorschlagen dürfen. Nach einigem Überlegen stehen folgende Vorschläge der Kinder zur Auswahl:

  1. Freibad
  2. Hochseilgarten
  3. Kino

Insgesamt sind 10 Kinder in der Gruppe. Jedes stimmt für einen Vorschlag ab. Dabei stimmen 3 Kinder für das Freibad, 3 Kinder für den Hochseilgarten und 4 Kinder für das Kino. Die relative Mehrheit ist also für das Kino, weshalb beschlossen wird ins Kino zu fahren. Das 6 Kinder eigentlich etwas anderes wollten fällt hier unter den Tisch. Was ebenfalls unter den Tisch fällt, ist die Tatsache, dass manche der 6 Kinder absolut nicht ins Kino wollen und daher nicht mitkommen werden. Dabei ging es bei der ganzen Aktion doch eigenlich darum Gemeinschaft zu erleben und eine tolle Zeit zusammen zu verbringen…

Dass es auch anders geht, haben wir bei der Planung unseres Trainingswochenendes erlebt. Hier haben wir erstmals nach dem Systemischen Konsensprinzip (SK-Prinzip) gearbeitet und waren davon so begeistert, dass wir in der Badmintonjugend nun alle unsere Entscheidungen so angehen wollen.

Was ist das besondere am SK-Prinzip?

Beim SK-Prinzip wird mit einer Widerstandsskala von 0-10 gearbeitet. Wenn ich mit einem Vorschlag überhaupt kein Problem habe, bekommt dieser von mir eine 0, wenn sich in mir alles sträubt eine 10. Nachdem die Vorschläge gesammelt wurden, gibt jedes Kind zu jedem Vorschlag seinen Widerstand ab und so bekommen wir einen Überblick darüber, welcher Vorschlag den geringsten Widerstand und somit die höchste Akzeptanz erfährt. Hier ist aber noch nicht Schluss. Denn jetzt besteht noch die Möglichkeit nachzufragen, woher der Widerstand gegen bestimmte Vorschläge kommt, sodass die Kinder ihre Vorschläge danach auch noch einmal anpassen können. Am Ende stehen also Lösungen die jeden in der Gruppe mitnehmen und alle zufrieden stellen. Jeder wird mitgenommen und nur die Lösungen setzen sich durch, die auch die Bedürfnisse aller Beteiligten bestmöglich berücksichtigen.

Ich freue mich sehr, dass ich auf diese Methode aufmerksam geworden bin und bin mir sicher, dass sie unsere „Arbeit“ in der Badmintonjugend sehr bereichern wird.